September 2021
Starker Auftritt von Lara Witzky bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften
Lara Witzky vom TV Braubach erturnte bei den Deutschen Mehrkampf- Meisterschaften am 11. September in Wiesbaden im Jahrgang 20 bis 29 Jahre mit 67,699 Punkten den 4. Platz im deutschen Sechskampf. Nachdem 2020 die deutschen Meisterschaften aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurden, fanden am Wochenende in Wiesbaden die DMKM mit modifiziertem Wettkampfprogramm statt. Da der Großteil der Turnerinnen monatelang nicht trainieren konnten, hatte sich der DTB dazu entschlossen, die Wettkampfinhalte an den Trainingsausfall und den damit verbundenen Leistungsrückstand anzupassen. "Im Gerätturnen hieß das, dass leichtere Anforderungen gestellt wurden. Das machte es vor allem den Athletinnen, die hauptsächlich in der Leichtathletik beheimatet sind einfacher, trotzdem im Mehrkampf an den Start zu gehen. Anja Seegler, Trainerin des TV Braubach erklärte: "In der Leichtathletik wurde leider nichts angepasst. Es galten die gleichen Tabellen wie immer, allerdings hat man beim Kugelstoßen und im Weitsprung das Einstoßen bzw. Einspringen auf einen einzigen Versuch reduziert, was den Hygieneregeln des Wettkampfs geschuldet war." Für die 21jährige Lara Witzky, die für den TV Braubach als amtierende Deutsche Vizemeisterin an den Start ging, bedeutet dies in der Leichtathletik zunächst einen nervenaufreibenden Wettkampf zu absolvieren. "Im Kugelstoßen kam ich mit dem Wettkampfmodus ganz gut zurecht und schaffte einen Stoß auf 9,32m. Das entsprach meiner Leistung von 2019," analysierte Lara Witzky nach dem Wechsel aus dem Stadion in die Turnhalle. "Im Weitsprung hat der Anlauf bei meinem Probesprung nicht gepasst. In den drei Wettkampfversuchen gelang es mir nicht, den richtigen Absprung zu finden. 4,42m ist deutlich unter meinen Möglichkeiten und hat mich einige Punkte gekostet. Mit 14.00 Sekunden auf 100 Metern bin ich jedoch zufrieden." Die Studentin wechselte auf Rang 12 liegend zum Wettkampf an den drei Turngeräten. "Lara startet im Wettkampf der 20 bis 29jährigen. Hier wird normalerweise ein Achtkampf gezeigt. In Wiesbaden hat man Schleuderball aus den leichtathletischen Disziplinen herausgenommen und im Gerätturnen fällt der Schwebebalken weg. Zudem wurden die Anforderungen vereinfacht, was dazu führt, dass man niedrigere Ausgangswerte erreichen kann," berichtete die Braubacher Trainerin. "Wer also wie Lara seine Stärke im Gerätturnen hat, kann nicht so viel Boden auf die Leichtathleten gut machen, wie im normalen Achtkampf. Die 13 und 14 Punkte, die Lara in den Jahren erturnte, als sie deutsche Meisterin wurde, sind schlichtweg durch die Vorgaben nicht zu erreichen." Trotzdem griff Lara beherzt an. Am Sprungtisch gelang ihr der zweitbeste Sprung des Tages. "Für die Ligasaison, die am 03. Oktober in Mannheim startet, habe ich einen Tsukahara gestreckt einstudiert." Die Generalprobe in Wiesbaden konnte sich sehen lassen. 13, 20 Punkte schlugen für die Marksburgstädterin zu Buche. Auch beim Bodenturnen und am Stufenbarren gelang ihr ein sehr guter Vortrag. 12,30 Punkte am Stufenbarren stellten die Tageshöchstwertung dar, 12,30 Punkte am Boden das zweitbeste Ergebnis. Im Turnwettkampf erkämpfte Lara Rang 2 hinter Amelie Föllinger, die bis vor dem Lockdown dem Bundeskader angehörte. Föllinger spielte im Gerätturnen ihre Erfahrung und ihr Können als Bundeskaderturnerin aus, damit gelang ihr in der Gesamtabrechnung mit nur 0,011 Punkten Vorsprung auf die Turnerin des TV Braubach der Sprung aufs Treppchen. Sie belegte mit 67,71 Punkten den 3. Platz vor Lara Witzky, die sich im Feld der 36 Turnerinnen mit 67,699 Punkten auf Rang 4 kämpfte. "Mit dem vierten Rang bin ich nach der langen Trainingspause von acht Monaten zufrieden," resümierte die Braubacherin nach der Siegerehrung. "Mein duales Studium hat mir nicht viel Zeit für die Vorbereitung gelassen, ich bin erstmals im großen Feld der 20+ Turnerinnen gestartet und die Wettkampfregeln haben den Schwerpunkt im Mehrkampf in diesem Jahr Richtung Leichtathletik verschoben, was bei mir nicht Hauptbestandteil meines Trainings ist. 2022 werde ich definitiv nochmal im Achtkampf an den Start gehen. Nach zwei Meistertiteln und einem Vizemeister möchte ich meine Mehrkampfkarriere gerne mit einem Treppchenplatz beenden."